Die Handwerkskammer bildet als Dienstleister in vielschichtiger Weise das Handwerk ab.
Diese steht in Anbetracht globaler Umweltprobleme, Ressourcenmangel und Technisierung vor extremem Veränderungsdruck. Ein Neubau bietet die Chance diesen epochalen Wandel über die Architektur zum Ausdruck bringen und Perspektiven aufzuzeigen.
Diese Absicht verfolgen wir mit unserer Arbeit in exemplarischer Weise:
1. Wir planen eine begrünte Energiegarage
2. Ein tageslichtorientiertes klimagerechtes Verwaltungsgebäude mit grünem Innenhof
3. Ein nachhaltiges Regenwassermanagement
4. Eine das Binnenklima stabilisierende Freiraumplanung
5. einen Städtebau, der die heterogenen Baustrukturen aufnimmt und räumlich fasst
Städtebau:
An der vielbefahrenen Straße platzieren wir ein Signet. Eine intensiv begrünte Garage, mit großem Eingangsportal und Haltestelle, hinter dem sich das Quartier der Handwerkskammer als ruhige Oase aufspannt. Die vorhandenen heterogenen Baustrukturen werden über den
großen Grünen Hof mit See und Baumbestand räumlich gefasst und strukturiert. Die Wasserflächen sind Teil eines neuen ganzheitlichen Regenwassermanagements, das sich auf das gesamte Quartier bezieht.
Die Begrünung der Garage und die Qualität der Freiflächen sind ein wirksamer Bestandteil eines besseren Binnenklimas, der CO2 Substitution und einer nachhaltigen Materialverwendung.
Die städtebauliche Grundordnung lässt viel Raum für qualitativ hochwertige Erweiterungsbauten.
Die Energiegarage:
Die zu parkenden Pkws fahren erst gar nicht ins Quartier, was dieses als Begegnungsraum stärkt. Die Garage kann Teil eines modernen Mobilitätskonzeptes sein. Das Dach erzeugt über PV-Module eine Leistung von 400 kWp, dazu kommen noch die Erträge der Windräder.
Der Strom kann für das Beladen von Elektroautos oder E-Bikes genutzt werden. Ein Teil des obersten Decks ist als begrünte Erholungsfläche der Büronutzer gedacht. Die grüne Energiegarage ist ein von weitem sichtbares Signet und Ausdruck für den Aufbruch in ein neues nachhaltiges Zeitalter!
Bürogebäude:
Dieses ist um einen Innenhof gruppiert, der eine Tageslichtnutzung von Innenzonen ermöglicht.
Der Typus passt sich auch nach Erstbezug den unterschiedlichsten Nutzungen und Organisationsstrukturen an, was angesichts schneller Nutzugsänderungen wesentlich ist. Die Arbeitsbedingungen erfüllen aufgrund der Tageslichtnutzung und der Lüftungsmöglichkeiten
höchste energetische und atmosphärische Standards. Eine gute natürliche Lüftung und Aktivierung thermischer Massen (Nachtluftspülung) ist über das Atrium gewährleistet.
Eine mechanische Lüftung ist, wo nötig, über dezentrale Lüftungsgeräte im Bodenaufbau oder in der Fassade gewährleistet.
Für die Erholung sind die Freiflächen auf dem obersten Parkdeck der Garage über einen Steg
zu erreichen.
Standort August-Horch-Straße, Koblenz
Bauherr Handwerkskammer Koblenz
Wettbewerbsjahr 2020
Bauweise Holzbau