Timber Innovation Center – Dachgeschossaufbau, Kampala, Uganda

Die Erfolge und die öffentliche Wertschätzung, die Fairventures Worldwide (Sitz in Stuttgart) durch ihre Aufforstungsprogramme in Borneo erhält, haben die Organisation ermutigt, auch in Uganda mit der Aufforstung zerstörter ehemaliger Urwälder zu beginnen. Aufforstung mit technologischen Ansätzen zu kombinieren, um degradierte Flächen in Uganda ökologisch und sozial nachhaltig zu revitalisieren, ist die Intention von Fairventures Worldwide (FVW). In Kooperation mit lokalen Bauern werden schnell wachsende, heimische Baumarten kultiviert. Diese verbessern die Biodiversität, leisten einen Beitrag zur CO2-Bindung und schaffen langfristige Einkommensperspektiven für die Bevölkerung. Der Prozess bildet die gesamte Holz-Wertschöpfungskette ab – von der Pflanzung bis zur baulichen Nutzung. Dabei steht die Verarbeitung zu modernen Holzprodukten wie Brettschichtholz und Brettsperrholz im Fokus. Der Einsatz dieser Materialien fördert den nachhaltigen Holzbau und reduziert die Abhängigkeit von klimaschädlicheren Baustoffen wie Beton und Stahl. Uganda bietet mit fruchtbaren Böden und günstigem Klima ideale Voraussetzungen für Aufforstung. Gleichzeitig gefährden politische Unsicherheiten und illegale Abholzung die Waldökosysteme. Die Regierung plant daher, bis 2030 zwei Millionen Hektar wieder aufzuforsten. Das Projekt unterstützt dieses Vorhaben durch die Förderung des Holzbaus mit lokalem, ressourcenschonend erzeugtem Holz. Ein zentrales Projekt ist das Holzinnovationszentrum in Kampala. Als Schaufenster und gleichzeitig als Verwaltungszentrale für diese Initiative wurde ein Dachgeschossaufbau in Holzbauweise errichtet, um damit auch die Potentiale dieses Holzes im Bausektor sichtbar aufzuzeigen. In Kooperation mit deutschen Architekten, der Berner Fachhochschule und lokalen Partnern wurde ein Ort des Wissensaustauschs geschaffen mit dem Ziel der Stärkung lokaler Kompetenzen im Holzbau. Das Zentrum bietet Schulungen, Seminare und dient als Demonstrationsobjekt für nachhaltige Architektur. Es befindet sich auf dem Dach eines bestehenden dreigeschossigen Gebäudes im Stadtzentrum von Kampala und wurde vollständig aus lokal produziertem Holz errichtet. Als sichtbares Zeichen für zukunftsorientiertes Bauen trägt es zur gesellschaftlichen Akzeptanz des modernen Holzbaus in Ostafrika bei.

Entwickelt wird dieses Projekt aus einer Zusammenarbeit mit Masterstudenten der Holzfachschule Biel (Schweiz), Prof. Rohner und Löffler-Schmeling Architekten.

Standort Kampala, Kampala Road, Uganda
Bauherr Privat
Fertigstellung fertiggestellt
Bauweise Holzbau
DE